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Hochzeitsbräuche aus der ganzen Welt 

Andere Sitten, andere Länder – ein Sprichwort, das ebenfalls für Brautpaare aus verschiedenen Teilen der Welt zutrifft, die zahlreiche Traditionen aus diversen Kulturen in ihre Hochzeitsfeiern integrieren. Einige dieser Sitten könnten euch als Anregung für eure eigene Trauung dienen. Manche möchtet ihr eventuell lieber in ihrem Ursprungsland belassen. Doch seht selbst!

Hochzeitsbräuche aus der ganzen Welt
Bild: Unsplash / Amish Thakkar

Wodkaküsse in Russland

Bei einer russischen Swadba (dt. Hochzeit) könnt ihr kaum den traditionellen „Gorko!“-Rufen entkommen. Dieses Wort bedeutet auf Russisch „bitter“ und signalisiert euch, sich zu küssen, um die Bitterkeit des Wodkas in den Gläsern der Gäste mit eurer Liebe zu süßen. Euer Kuss sollte so lange andauern, wie die Hochzeitsgäste rufen, was häufig zu ausgedehnten und innigen Küssen führt. Dieses spielerische Ritual ist oft ein Höhepunkt vieler russischer Hochzeitsfeiern. Es steht nicht nur für eure Liebe und Einigkeit, sondern auch für den Wunsch nach einem von Freude erfüllten gemeinsamen Lebensweg.

Stinkende Braut in Schottland

Dieser schottische Hochzeitsbrauch ist wirklich nur für die mutigsten unter euch: Beim ungewöhnlichen „Blackening of the Bride“ werden ihr als Brautpaar, oder manchmal nur die Braut, von euren Freunden und Familienmitgliedern mit allerhand unsauberen Stoffen wie Schlamm, Federn oder gar Fischresten bekleckert. Der Sinn dahinter? Natürlich, um böse Geister fernzuhalten und euch auf zukünftige Ehe-Herausforderungen einzustimmen. Danach wird die Braut oft unter viel Lärm und Musik durch die Stadt geführt. Dieser etwas eigenartige Brauch soll eure Widerstandsfähigkeit und euren Humor auf die Probe stellen und Glück sowie Stärke in eure Ehe bringen.

Hochzeitsbräuche aus der ganzen Welt
Foto: Unsplash / Thomas AE

Geschmacksprobe in Afrika

In Nigeria, bei den Yoruba, erlebt ihr eine Hochzeit mit einem ganz besonderen Ritual: Ihr werdet gebeten, vier unterschiedliche Nahrungsmittel zu kosten, die für verschiedene Lebensphasen stehen – Honig für die süßen Momente, Essig für die bitteren Zeiten, Kolanuss für den alltäglichen Realismus und Zitrone für die Herausforderungen des Lebens. Diese Zeremonie steht für das Annehmen und Meistern aller Lebensabschnitte, die in einer Ehe vorkommen können. Diese tief in der Yoruba-Kultur verankerte Tradition ermahnt euch, in allen Zeiten beieinander zu bleiben.

Bonfim-Bänder in Brasilien

In Brasilien gibt es die Tradition der „Fitinhas do Bonfim“, auch als Bonfim-Bänder bekannt. Diese farbenfrohen Bänder dienen als Segensbänder. Ihr werdet diese Bänder während der Zeremonie oder am Empfang um die Handgelenke eurer Gäste binden, während diese euch einen Wunsch aussprechen. Es heißt, dass der Wunsch in Erfüllung geht, sobald das Band von selbst abfällt. Diese Bänder stehen für Glück und sind ein Zeichen eurer Wertschätzung gegenüber den Gästen. Sie bringen Farbe und tiefe Bedeutung in brasilianische Hochzeiten und hinterlassen unvergessliche Erinnerungen bei allen Beteiligten.

Hochzeitsbräuche aus der ganzen Welt
Foto: Unsplash / Chino Rocha

Magische Steinbögen auf den Bermudas

Auf den Bermuda-Inseln erwartet euch ein bezaubernder Hochzeitsbrauch: Die sogenannten Moon Gates, kreisförmige Steinbögen, die in Gärten und Parks häufig anzutreffen sind und vorwiegend zur Verschönerung dienen. Diese Bögen werden auch bei Hochzeiten eingesetzt. Es wird geglaubt, dass das Durchschreiten eines Moon Gates gleich nach der Trauung euch Glück und Erfolg in eurer gemeinsamen Zukunft verspricht. Umgeben von blühenden Blumen und Pflanzen, bieten diese magischen Bögen nicht nur eine idyllische Szenerie für Hochzeitsfotos, sondern stehen auch für Harmonie und Glückssegen. Viele Paare nutzen diesen Brauch für einen unvergesslichen Fotomoment am Hochzeitstag.

Money Dance in der USA

Der „Dollar Dance“ oder „Money Dance“ ist ein amüsanter Brauch, den ihr bei Hochzeiten in den USA erleben könnt. Hier haben eure Gäste die Chance, für eine kleine Spende, meistens einen Dollar, mit euch zu tanzen. Dies findet oft während der Feier statt, wobei es nicht unüblich ist, dass sich eine Warteschlange bildet, um mit der Braut oder dem Bräutigam zu tanzen und ihnen persönlich zu gratulieren. Das dabei eingenommene Geld wird als symbolischer Beitrag für eure Flitterwochen oder den Start in das Eheleben angesehen. Natürlich ist der Dollar Dance primär dazu gedacht, finanzielle Segenswünsche für eure gemeinsame Zukunft zu überbringen. Ihr möchtet bei eurer Hochzeit sparen? Diese 15 Spartipps könnten euch dabei helfen!

Hochzeitsbräuche aus der ganzen Welt
Foto: Unsplash / Alvin Mahmudov

Henna-Tattoos auf Hochzeiten in Indien

Indien beeindruckt mit einem bunten Hochzeitsritual, dem „Mehndi“. Vor der eigentlichen Hochzeitszeremonie bekommt die Braut aufwendige Henna-Verzierungen auf Hände und Füße aufgetragen. Diese kunstvollen Designs sind nicht nur visuell faszinierend, sondern tragen auch symbolische Bedeutungen wie Zuneigung, Fruchtbarkeit und spirituellen Schutz in sich. Häufig wird der Name des Bräutigams geschickt im Muster versteckt, den er dann suchen muss. Dieser Brauch reflektiert ein tiefes Bewusstsein für Kultur und Tradition und ist ein wesentlicher Bestandteil der festlichen und spirituellen Stimmung bei indischen Hochzeiten.

Neun Schlucke in Japan

In Japan begegnet ihr bei traditionellen Shinto-Hochzeiten dem Brauch des „San San Kudo“. Hierbei trinkt ihr als Brautpaar gemeinsam mit euren Eltern aus drei verschieden großen Sake-Schalen, wobei jeder von euch drei Schlucke nimmt – insgesamt also neun Schlucke. Jeder dieser Schlucke symbolisiert verschiedene Aspekte des Lebens, wie geteilte Freuden und Herausforderungen, und steht für Wünsche nach Gesundheit, Glück und einem langen Leben. San San Kudo stärkt die Verbindung zwischen euren Familien und kennzeichnet den Beginn eurer neuen, vereinten Familie. Dieses Ritual ist ein bedeutungsvoller Ausdruck eurer Verbundenheit.

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Foto: Pixabay

Balaka auf Hochzeiten in Südkorea

In Südkorea erlebt ihr einen außergewöhnlichen Hochzeitsbrauch: Nach der Zeremonie werden dem Bräutigam die Füße mit einem Seil oder einem Gürtel zusammengebunden, und seine Freunde beginnen, sie spielerisch mit Stöcken oder getrockneten Fischen zu klopfen. Dieses Ritual, auch „Balaka“ genannt, dient dazu, den Bräutigam auf das Eheleben vorzubereiten und symbolisiert Kraft und Durchhaltevermögen. Keine Sorge, es ist nicht zu ernst gemeint: Dieser Brauch wird oft scherzhaft und in fröhlicher Stimmung vollzogen und ist ein Teil des Festes, der regelmäßig für Heiterkeit sorgt.

Blumenketten auf Hawaii

Bei Hochzeiten auf Hawaii ist das Überreichen der sogenannten Leis, der traditionellen hawaiianischen Blumenketten, ein herzlicher und bedeutungsvoller Akt. Während der Zeremonie legen sich Braut und Bräutigam gegenseitig ihre Leis um den Hals. Diese Geste steht für ihre Liebe, gegenseitigen Respekt und ihr Engagement füreinander. Die Leis, meist aus lokalen Blumen wie Plumeria oder Orchideen hergestellt, repräsentieren die Schönheit und Einzigartigkeit ihrer Liebe. Dieser einfache, doch tiefsinnige Brauch verknüpft das Paar mit der reichen Kultur Hawaiis, der Pracht seiner Natur und schafft eine Atmosphäre der Zuneigung und des gegenseitigen Respekts.

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Foto: Unsplash / Derek Owens

Kalenderspezialisten für Hochzeiten in China

In China ist die traditionelle Astrologie für viele von euch als Brautpaare entscheidend bei der Wahl des Hochzeitstermins. Häufig zieht ihr Astrologen oder Kalenderspezialisten zu Rate, um ein Datum zu finden, das Glück verspricht, basierend auf euren Geburtsdaten und weiteren astrologischen Aspekten. Dieser Tag soll eurer Ehe Harmonie, Glück und Wohlstand bringen. Der chinesische Mondkalender spielt hierbei eine wichtige Rolle, und es wird darauf geachtet, Hochzeiten nicht an als ungünstig betrachteten Tagen zu feiern. Diese bedachte Wahl des Hochzeitstages zeigt den chinesischen Glauben an, dass himmlische Kräfte das Leben beeinflussen können. Seid ihr noch auf der Suche nach eurem idealen Hochzeitstag? Wir haben die besten Tipps für euren optimalen Zeitpunkt zum Heiraten.

Gesüßte Mandeln auf Hochzeiten in Griechenland

In Griechenland sind die süßen Mandeln, „Koufeta“ genannt, ein fester Bestandteil der Hochzeitsfeiern. Diese Mandeln, oft in weißen Zucker gehüllt, stehen für das süße und zugleich bittere Leben, das euch als Paar erwartet. Die ungerade Anzahl der Mandeln, meistens fünf, symbolisiert Unzertrennlichkeit sowie Wünsche für Kinder, Gesundheit, Wohlstand, Glück und ein langes Leben. Koufeta werden während der Zeremonie verteilt oder den Gästen in kleinen Säckchen oder Schachteln als Gastgeschenke überreicht.

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Foto: Pexels / Jonathan Borba

Tanzeinlage auf Socken in Kanada

Der amüsante Hochzeitsbrauch des Sockentanzes, auch Strumpfbandtanz genannt, wird in Kanada oft in Hochzeitsfeiern eingebunden. Üblicherweise findet dieser Tanz gegen Ende des Festes statt. Hierbei tanzen der Bräutigam und seine männlichen Gäste in ihren Socken, meist zu witziger oder gar skurriler Musik. Das Ziel ist, die Atmosphäre aufzulockern und für Lachen zu sorgen. In einigen Variationen des Brauchs werden während des Tanzes des Bräutigams Geldspenden gesammelt, die euch als frisch vermähltes Paar finanziell in euer gemeinsames Leben starten lassen. Dieser Brauch ist ein fröhlicher Moment der Feier, der das Gemeinschaftsgefühl unter den Anwesenden stärkt.

Mitternachtssuppe in Frankreich

In Frankreich könnt ihr bei manchen Hochzeiten den ungewöhnlichen Brauch „La Soupe“ erleben. Nach der Feier, oft spät in der Nacht, wird dem Brautpaar traditionell eine Mischung aus Speiseresten und Alkohol in einem großen Topf serviert. Ihr als Paar sollt dann diese Suppe gemeinsam probieren, was als Vorbereitung auf die Ehe und als Test für eure Ausdauer gilt. Freunde und Familie sammeln sich um euch, um euch beim Essen anzufeuern. Dieser Brauch wird mit viel Humor und Lachen gefeiert und steht für die Unterstützung der Gemeinschaft für euch als neues Ehepaar.

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Foto: Pexels / Emma Bauso

Drei Kerzen in Kolumbien

Bei kolumbianischen Hochzeiten könnt ihr oft ein stimmungsvolles Kerzenritual miterleben. Es startet damit, dass sowohl ihr als Braut als auch der Bräutigam jeweils eine eigene Kerze entzünden. Anschließend zündet ihr zusammen eine dritte Kerze an und löscht dann eure einzelnen Kerzen. Diese dritte Kerze steht für das Zusammenführen eurer Leben in einer gemeinsamen Zukunft. Das Erlöschen der individuellen Kerzen symbolisiert das Aufgeben eurer einzelnen Lebenswege, um ein gemeinsames Leben als Paar zu beginnen. Dieses schlichte, doch aussagekräftige Ritual verkörpert Einigkeit und gemeinsames Engagement. Wenn ihr nach weiteren besinnlichen Hochzeitsbräuchen für eure Feier sucht, schaut euch unsere Liste der 20 schönsten internationalen Hochzeitsrituale an.

Hochzeitstorte mit Überraschungen in England

In England gibt es einen faszinierenden Hochzeitsbrauch aus der viktorianischen Ära, bei dem kleine Gegenstände in die Hochzeitstorte eingebacken werden. Traditionsgemäß beinhalten diese Symbole wie eine Münze für Wohlstand, einen Ring für die Ehe, einen Fingerhut für Glück oder einen Würfel für das Glücksspiel. Die Gäste, die ein Stück der Torte essen und einen dieser Gegenstände finden, erhalten Prophezeiungen für ihre eigene Zukunft. Dieser Brauch dient nicht nur der Unterhaltung, sondern ist auch ein Ritual, das Glück und gute Wünsche für das Brautpaar und ihre Gäste verkörpern soll.

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Foto: Unsplash / Kadyn Pierce

Massai-Hochzeiten in Kenia

Ein weiterer ungewöhnlicher Hochzeitsbrauch, den ihr bei Massai-Hochzeiten in Kenia und Tansania beobachten könnt, ist, dass der Vater der Braut auf ihren Kopf und ihre Brüste spuckt, bevor sie das Dorf mit ihrem neuen Ehemann verlässt. Auch wenn es euch seltsam erscheinen mag, in der Massai-Kultur gilt Spucken als Hochzeitszeremonie als Zeichen des Segens und Glücks. Nach dieser Handlung blickt die Braut nicht zurück, während sie ihr Elternhaus verlässt, was den Neuanfang ihres Lebens und den Beginn neuer Verantwortungen symbolisiert.

Ein Beutel voll Münzen auf den Philippinen

Auf den Philippinen und in Spanien ist es üblich, Hochzeitsgäste mit „Las Arras“ zu beschenken. Dieser aus Spanien stammende Brauch umfasst kleine Beutel, gefüllt mit Münzen, oft genau 13 an der Zahl, die symbolisch für Wohlstand und das Teilen des Glücks stehen. Diese Münzen werden während der Zeremonie oder beim Empfang an die Gäste überreicht. Sie dienen als Ausdruck der Wertschätzung und des Dankes des Brautpaares an seine Gäste. Dieser Brauch steht für das Teilen des Glücks des Paares mit der gesamten Hochzeitsgesellschaft. Sucht ihr noch nach Ideen für Gastgeschenke? Wir haben hier 10 umweltfreundliche Vorschläge für euch!

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Foto: Unsplash / Hisu Lee

Opferritual in der Mongolei

In der Mongolei ist es bei traditionellen Hochzeiten nicht unüblich, ein Opferritual durchzuführen. Wer nach mongolischer Tradition heiratet, muss vor der Zeremonie ein Tier, meist eine Henne oder einen Hahn, mit Pfeil und Bogen jagen und erlegen. Dies symbolisiert die Fähigkeit des Paares oder des Bräutigams, für die Familie zu sorgen, und gilt als entscheidend für die Gründung des gemeinsamen Haushalts. Erst nachdem das Tier erfolgreich erlegt wurde, darf die Hochzeitszeremonie fortgesetzt werden. Dieser Brauch, fest verwurzelt in den nomadischen Traditionen der Mongolei, gilt als Prüfung für Stärke und Fertigkeit des Paares.

Mit Freunden ins Schlafzimmer in Thailand

In Thailand ist es üblich, nach der offiziellen Zeremonie und dem Empfang ausgewählte Gäste ins Schlafzimmer des frisch vermählten Paares einzuladen. Dabei handelt es sich häufig um nahe Familienangehörige oder Freunde. Sie betreten das Schlafzimmer des Paares, um ihnen Ratschläge, Glückwünsche und Segnungen zu übermitteln. Es ist auch Brauch, symbolische Geschenke oder Gegenstände auf dem Bett zu platzieren, die Fruchtbarkeit, Glück und Wohlstand repräsentieren. Dieser Brauch zielt darauf ab, das Paar mit guten Wünschen und Lebensweisheiten für ihre gemeinsame Zukunft zu segnen.